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Wanderpaddeln 2025

Wanderpaddeln 2025

Main-Donau-Kanal und Donau

Riedenburg im Altmühltal

In der Bootsrutsche des Donauwehrs bei
Bad Abbach

Der alljährliche Kanuausflug des "Paddeltrios" Paul, Sepp und Hannes führte dieses Jahr an die Donau bei Kelheim. Vom äußerst gepflegten und empfehlenswerten Campingplatz Felbermühle in Neustadt an der Donau unternahmen wir diese Touren:


1) Riedenburg - Kelheim: 16 km, Main-Donau-Kanal, 1 x umtragen (Bootswagen erforderlich). Landschaftlich ist die Strecke eine der schönsten an der Altmühl. Wir hatten allerdings mit starkem und böigen Gegenwind zu kämpfen, was die Fahrzeit auf 7 Stunden (inkl. 2 Pausen verlängerte).
Einsetzen: Riedenburg, Bootsrampe am Großparkplatz an der Stadtbrücke
Aussetzen: Kelheim, Bootsrampe am rechten Kanalufer ca. 300 m nach der Schiffsanlegestelle, 100 m nach der Brücke der Staatsstrasße 2233, Parken: P2 Kellerwiese. Die Boote ließen wir hier am Ufer liegen für die Tour am nächsten Tag

2) Kelheim - Bad Abbach: 15 km, 1 Wehr mit Bootsrutsche (Fischpass)

Einsetzen: Aussetzstelle vom Vortag

Aussetzen: Unscheinbare Rampe am rechten Donauufer unmittelbar hinter der Charbonnière-les-Bains-Brücke (Fußgängerbrücke am Ortsende von Bad Abbach), kleiner Parkplatz. Man kann hier leicht vorbeifahren.
Auch diese Strecke ist landschaftlich sehr schön, es gibt allerdings sehr viele Motorboote auch an Werktagen. Weil der Gegenwind (fast) fehlte, brauchten wir mit zwei Pausen nur gut vier Stunden und hätten leicht weiterfahren können.


3) Neustadt an der Donau - Kelheim: 17 km, ohne Hindernisse
Einsetzen: Neustadt a. d. Donau, Alte Donaustraße (Parkplatz und Bootsrampe)
Aussetzen: Kelheim, Kanuclub (rechtes Ufer, versteckt, sehr kleiner Parkplatz) 
Der Donaudurchbruch von Weltenburg ist sicher eine der eindrucksvollsten Zahmwasser-Paddelstrecken Deutschlands und der Höhepunkt dieser Tour. Weil wir nach der Erfahrung am ersten Tag noch immer Gegenwind fürchteten, hatten wir die kürzere Strecke gewählt, die dank der guten Strömung der Donau sehr zügig zurückgelegt werden konnte, was uns eine längere Badepause an einer Kiesbank kurz hinter Kloster Weltenburg bescherte. Ein Start am üblichen Einsetzpunkt in Vohburg an der Donau wäre die bessere Alternative gewesen. In Kloster Weltenburg wartet reichlich Nahrung auf uns Paddler wie auch auf hunderte andere Touristen: geistliche mit einer der großartigsten Barockkirchen Bayerns und körperliche mit dem Biergarten der ältesten Klosterbrauerei der Welt.

Im Donaudurchbruch von Weltenburg

Millstätter See, Kärnten

Tourenstart am Klingerpark in Seeboden

Ein ärgerlicher Schwan am Laggerhof

Denkmal an St. Domitian, der um 800 Millstatt gegründet und 1000 "Götzenstatuen" im See versenkt haben soll (mille statuae = Millstatt).

Nach der Apfel- und Zwetschgenernte beschlossen wir Mitte September, das schöne Wetter zu nutzen und an den Millstätter See nach Kärnten zu fahren, wo wir gut eine Woche blieben. Als Quartier hatten wir uns den Campingpark Burgstaller in Döbriach ausgesucht, wo wir nicht vorbuchen mussten und uns den Wuschplatz aussuchen konnten. Er entpuppte sich als bester Platz, auf dem wir bisher waren.

Wie immer paddelten wir nicht nur, sondern unternahmen auch Besichtigungen und Wanderungen. Doch zuerst zum Paddeln:

Die erste Tour führte uns vom zum Campingplatz gehörenden Freibad, wo wir das Boot gut gesichert liegen lassen konnten, auf eine Runde ans Südufer des Millstätter Sees bis zum Laggerhof, dann querten wir den See nach Millstatt, wo wir nur mühsam eine Aussetzstelle an der Mündung des Riegerbachs direkt neben dem Hotel "Forelle" fanden. Nach einer Kaffee- und Eispause ging es am Nordufer zurück nach Döbriach. (16 km)

Bei der zweiten Tour paddelten wir nahe am Nordufer entlang und bewunderten die vielen prächtigen Villen. Aussetzstellen gibt es nur wenige an den öffentlich zugänglichen Badestränden und Parks. Unsere Kaffeepause machten wir diesmal am Strandbad in Millstatt, hinter dem gerade das dreitägige Nockisfest tobte. In der Strandbadcafeteria feierten einige Gäste mindestens genauso lautstark ihr eigenes Schlagerfest.

Endpunkt der Tour war der Klingerpark in Seeboden, einer der wenigen Plätze, wo man das Kanu gut anlanden und über Nacht liegen lassen kann. (13 km)

Zurück nach Döbriach ging es mit dem Linienbus von der Haltestelle Moserhof.

Zur dritten Tour fuhren wir mit dem Linienbus von Döbriach zur Haltestelle Seeboden Moserhof. Von dort ist es nur ein kurzer Fußweg zum Klingerpark, wo unser Boot unbeschadet wartete. Der Rückweg führte entlang des kaum bebauten und straßenlosen Südufers. Am Ende hatten wir mit starkem Gegenwind und kräftigen Böen zu kämpfen, erreichten das Strandbad Burgstaller aber trotzdem ohne größere Probleme. Zur Belohnung gab es einen phantastischen Eisbecher im Café-Resaurant Sittlinger. (13 km)

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Sanitärgebäude 2 im Campingpark Burgstaller

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Zusätzlich unternahmen wir eine Geocaching-Wanderung in und um Döbriach sowie zwei Ausflüge nach Millstatt.

Blick von Glanz nach Westen über den Millstätter See

Ruhr

Ehemaliger Förderturm des Schachts 3 der Zeche Heinrich in Holthausen

Unser Stellplatz mit Mietbad im Knaus Campingpark Essen

1) Vom Campingplatz zum Wehr Kettwig und zurück (12 km)
Da die Ruhr hier nahezu strömungsfrei ist, bot sich eine Rundfahrt an. Hauptgrund für die Routenwahl war aber die Geocaching-Serie "Ruhr Paddel-Boulevard Werden-Kettwig". Die Dosen sind hier nur vom Wasser aus erreichbar, und mit unserem Canadier hatten wir das richtige Boot dafür.
Beim Einsetzen wurden wir gleich mit einem Grundproblem des Paddelns an der Ruhr konfrontiert: Es gibt außerhalb von (nahezu immer unzugänglichen) Vereinsstegen keine geeigneten oder gar gekennzeichneten Ein-/Aussetzstellen. Wir versuchten es an einer flacheren Stelle der Schleuseninsel beim Campingplatz (wegen viel Gänsekot und rutschenden Steinen nicht zu empfehlen) und dem Umtrage-Slip links von der Staumauer in Kettwig (gut).

Irmhild beim Bergen eines Caches zwischen Werden und Kettwig

Anlässlich eines Vortrags beim #excitingedu-Kongress in Gelsenkirchen, zu dem ich Mitte August eingeladen war, beschlossen wir, einen Paddelurlaub an der Ruhr anzuhängen. Nach Zwischenstopps in Neumarkt/Opf. und Wetzlar verbrachten wir eine gute Woche auf dem sehr komfortablen und empfehlenswerten Knaus Campingpark Essen, der direkt an der Ruhr liegt. Von hier aus unternahmen wir vier Touren:

2) Vom Campingplatz nach Mühlheim an der Ruhr (14 km)

Nachdem wir das Auto auf den Parkplatz am Wasserbahnhof in Mülheim vorgestellt hatten, verbrachten wir eine Dreiviertelstunde mit der Suche nach einer geeigneten Aussetzstelle. Die dafür scheinbar vorgesehene extrem schmale, steile und rutschige Treppe rechts vor der Schleusenkammer ist jedenfalls völlig ungeeignet. Fündig wurden wir ca. 600 m flussauf, wo es am Leinpfad vor einem kleinen Fachwerkhaus einen schmalen Metallsteg in guter Höhe und mit einer Rolle fürs beschädigungsfreie Aussetzen des Boots gibt (siehe Foto).
Die Tour selbst ist sehr empfehlenwert und absolut anfängergeeignet. Die einzige Umtragestelle am Wehr von Kettwig ist dank zweier gut gewarteter Slips mit einem Bootswagen gut zu bewältigen.

3) Vom Isenberg-Schwall bei Hattingen zur "Finca & Bar Celona" in Essen-Steele (15 km) 

Für diese Strecke haben wir uns entschieden, weil an beiden Enden ein Parkplatz zur Verfügung steht, an dem man das Boot bequem ab- bzw. aufladen kann. Leider mussten wir vor Ort feststellen, dass es mit dem Ein- und erst recht dem Aussetzen wieder schwierig wird. Die Einsetzstelle ist eine, leider nahezu zerstörte Buhne unterhalb des Isenberg-Schwalls, die zwar mit dem Bootswagen bequem auf einem geteerten Radweg (ca. 100 m) zu erreichen ist. Das Boot ins Wasser zu bringen, ist dank der scharfkantigen, groben Steinblöcke der Buhne eine Schinderei, die kaum ohne tiefere Kratzer am Boot zu bewältigen ist.

Dann folgt wieder eine traumhaft schöne Paddeltour durch Natur pur. Die drei Wehre sind hier mit gut funktioniernden Bootsrutschen ausgestattet, die richtig Spaß machen.

Trotz Markierung in der Canua-App sind wir am  Aussetzpunkt zunächst vorbeigefahren. Die Natur am Ruhrufer ist so üppig, dass von der dahinter ligenden Bebauung fast nie etwas zu sehen ist, und so war es auch mit der eigentlich sehr auffälligen Bar Celona. Erst einen Kilometer später bemerkten wir unseren Irrtum und paddelten zurück, was bei der geringen Strömung kein Problem war. Die Canua-Karte behielten wir im Auge und so hatten wir unsere Ausstiegs-Buhne schnell gefunden. Hier sollte es eigentlich einen Fußweg zum Fahrradweg und damit auch zum Celona-Parkplatz geben. Die Buhne war von Anglern belegt, die immerhin genug Platz ließen, dass wir unser Boot über die Nacht ablegen konnten. Wie der "Weg" nach draußen aussah, zeigt das Foto links.
Im tollen Restaurant der Finca & Bar Celona wurden wir nach dem Umsetzen des Autos immerhin mit einem guten Abendessen für die unfreundlichen Ein-/Aussetzmöglichkeiten entschädigt.

Die einzige (inoffizelle) Aussetzstelle für Kanus in Mühlheim

Die einzige von uns gefundene (inoffizielle) Aussetzstelle in Mülheim an der Ruhr

Dschungelpfad an der Aussetzstelle in Steele

Der "Dschungelpfad" von der Aussetzstelle an der Buhne zum Radweg bei der Bar Celona
Am Ende gibt es eine steile Böschung. Einen Canadier hier durchzubringen ist fast unmöglich.

4) Von der Buhne bei der "Finca & Bar Celona" in Essen-Steele zum Knaus Campingpark in Essen-Werden (15 km)

Der Start an unserem letzten Paddeltag war erstaunlich problemlos. Im Gegensatz zum Abend gab es mittags genügend Parkplätze bei der "Celona". Die Buhne war anglerfrei und so konnten wir das Boot an einer schönen, glatten Stelle, die sogar das Einsteigen mit trockenen Füßen gestattete, zu Wasser lassen. Es folgte wieder eine wunderbare und diesmal interessante Paddeltour, da am Ufer einige Relikte aus der Bergbauzeit des Ruhrgebiets zu sehen waren. Das Ostende des Baldeneysees, den wir komplett durchquerten, begeistere mit einem artenreichen Vogelschutzgebiet.

Leider gibt es trotzdem was zu meckern: Hunger und Durst darf man hier nicht haben: Kein einziges der zahlreichen Restaurants am See verfügt über einen kanugeeigneten Steg! Und auch über die zahlreichen benachbarten Kanu-, Ruder- und Segelclubs kommt man nicht an Land. Die haben zwar tolle Stege, die aber durch Zäune und Tore so versperrt sind, dass man nicht mal auf den direkt am Ufer verlaufenden Fuß- und Radweg gelangt.

Wir schafften es schließlich, neben dem Anleger der "Weißen Flotte" beim "Haus Scheppen" über ein paar wackelige Steine an Land zu kommen und genossen eine gute Brotzeit an einem der beiden gastfreundlichen Kiosks. Das blieb aber wegen fehlender weiterer Ausstiegsmöglichkeiten die einzige Rast.

Toll fanden wir die gut durchdachte Umtrage-Route mitten durch die Wehr- und Geeneratorenanlage des Baldeneysees. Als Ausstieg nutzten wir den Steg der Kanugesellschaft Wanderfalke Essen, der freundlicherweise frei zu nutzen ist und direkt auf den Uferweg führt.

Segelregatta auf dem Baldeneysee in Essen